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Ein Blick in meine Welt

Den Schmerz abschalten
Als ich siebzehn wurde, entwickelte ich jedoch einen Bewältigungsmechanismus, der zugleich Überleben und Gefängnis war: Ich lernte, meine Gefühle abzuschalten. Zu diesem Zeitpunkt war fast jedes Gefühl, das ich erlebte, negativ — Angst,
Scham, Traurigkeit, Wut. Also schaltete ich sie nacheinander aus.
Es war ein Weg, mich vor den ständigen Stürmen in meinem Inneren zu schützen.
Nach außen mochte es so wirken, als würde ich funktionieren. Im Inneren jedoch war ich betäubt.
Ich erlaubte mir nicht mehr, Freude zu empfinden, weil Freude immer so flüchtig schien. Ich erlaubte mir nicht mehr, Traurigkeit zu empfinden, weil Traurigkeit überwältigend war. Ich erlaubte mir nicht mehr, Hoffnung zu empfinden,
weil Hoffnung schon zu oft zerstört worden war.
Was ich damals nicht wusste, war, dass mir diese Jahre eine posttraumatische Belastungsstörung — PTSD — hinterlassen hatten.
Der Missbrauch, das Mobbing, der fehlende Rückhalt hatten sich so tief in mein Inneres eingegraben, dass ich sie weiter mit mir trug, selbst dann, wenn ich glaubte, sie längst hinter mir gelassen zu haben.